Hütte Rifugio Averau - 5 Torri - Dolomiti - Cortina d'Ampezzo

Schützengräben, Militärlager und Seilbahnen

Schützengräben

Die Schützengräben sind eines der Symbole des Ersten Weltkriegs.

Als die verschiedenen europäischen Regierungen beschlossen, in den Krieg einzutreten, waren alle überzeugt, es würde sich um einen Blitzkrieg handeln, bei dem der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle gespielt hätte.

Nach wenigen Wochen hatten sich die europäischen Fronten jedoch stabilisiert und so begann man, von Nordfrankreich bis nach Osteuropa, im heutigen Polen und in den Balkanstaaten, hunderte von Kilometern Schützengräben auszuheben.

Diese langen, knapp zwei Meter tiefen Korridorewurden auch an der italienischen Front realisiert: Im Flachland, auf der Karsthochebene und auch im Hochgebirge, in Schnee und Eis.

Obwohl die italienische Regierung sich anfangs außerordentlich optimistisch gezeigt hatte, nahm der Krieg auch hier die gleiche Wendung wie im Rest Europas.

Ph: Collezione Francesco Quaglio

Nuvolaupass

Der Averàu ist ein alleinstehender, 2648 m hoher Felsturm neben den Bergen Nuvolàu 2575 und Gusella 2593 m. Zwischen dem Nuvolau und dem Averàu, in 2485 m Höhe, befindet sich das Bergjoch Forcella Nuvolau, wo heute die Hütte Rifugio Averau steht. In den Jahren 1915-17 verlief hier, von Digonèra über den Monte Pore bis zum Nuvolàu, die Frontlinie der Armee des Königreichs Italien.

Auf dem Gipfel des Averàu und des nahe gelegenen Felsturms Torre Grande wurden eine Stellung und ein Beobachtungsposten realisiert, die für die militärische Erkundung der feindlichen Linien und für die Beleuchtung während der nächtlichen Angriffe optimal waren. Auf dem Felsblock rechts neben dem Averàu-Gipfel (vom heutigen Rifugio Scoiattoli aus betrachtet) wurde eine auf die österreichische Front gerichtete fotoelektrische Beobachtungsstelle installiert.

Am Bergfuß wurde eine Baracke gebaut, in der am 11. Juli 1916 der König von Italien, Viktor Emanuel III., der nächtlichen Explosion der Mine des Castelletto (Schreckenstein) um 3,20 Uhr beiwohnte.

Am Bergjoch Averàu errichteten die Soldaten eine Militäranlage mit Schlafräumen, Küche, Lagerhallen und einer Drahtseilbahn, die zu einem guten und sicheren Stützpunkt für die dort stationierten Truppen wurde. Eine weitere Materialseilbahn führte von der Hütte Rifugio Cinque Torri bis auf den Gipfel des Nuvolàu.

Ph: Collezione Paolo Giacomel

Osservatorio del monte Averau

„Der Gipfel des Averau ist ein riesiger Felsturm. Gewaltig, in seiner rosa gestreiften Blöße. Von unten, vom Fuße seiner Steilwände aus betrachtet, hat er etwas Übernatürliches und Beängstigendes. Der Blick erhebt sich zum Himmel empor, an den gepeinigten Felsen mit seinen imposanten Überhängen entlang, bis auf die schwindelerregende Felsmasse, die jeglicher Logik unseres Verständnisses widerspricht und ein vages Gefühl des Unbehagens vermittelt. Entlang der Berghänge verlaufen tiefe Felsspalten und seltsame Klüfte, in denen eine feindliche Dunkelheit lauert.

Auf der einen Seite scheint die gewaltige Felswand zu zerbröckeln und bildet scharfe Felsnadeln, um die sich die Schatten der imposanten, aschbleichen Ströme der Schuttrinnen winden.

Ostwärts erhebt sich das cremefarbene Schichtgestein, auf dem der Turm ruht, in einer schrägen Ebene sanft wie ein Wall nach oben, wie die Schutzmauer einer fabelhaften Festung, deren Bergfried der Averau ist, und bildet den Gipfel des Nuvolau.“

(L. Barzini, Al fronte)

Am 1. Oktober 1915 installierten drei Infanteristen auf dem Gipfel des Averau eine Holzleiter, um den Gipfel zu erreichen, eine kleine Baracke als Beobachtungsposten, ein Telefon, einen elektrischen Scheinwerfer und andere Instrumente für die optische Weitergabe von Informationen.

Die unterschiedliche Länge der Lichtsignale ermöglichte die Kommunikation über große Distanzen mit dem Morsealphabet. Aus einer Höhe von 2628 m konnten der Artillerie die Koordinaten für den Beschuß der feindlichen Truppen gegeben und die Bewegungen der österreichisch-ungarischen Soldaten beobachtet werden.

Ph: Collezione Carlo Balelli

Die Bedeutung der „Lichtschranke“ wird durch diese seltene Aufnahme von Castelletto belegt. ​

Sie können eine Explosion auf der Oberseite des Berges Averau (direkt im Bild) bemerken; ein Zeichen, dass die österreichisch-ungarische Artillerie versuchte, den Leuchtturm zu schlagen und zu zerstören.

Ph: Collezione Carlo Balelli

Drahtseilbahnen

Ein kleiner dunkler Punkt schwebt lautlos an einem verschneiten Berghang nach oben. Rundum erschallt das Echo der Artilleriefeuer. Kurze Zeit später bewegt sich ein anderer kleiner Punkt talwärts und transportiert einen Soldaten, der auf dem Boden eines Rettungswagens liegt, der zwischen zwei Seilen hängt.

So fuhren die Drahtseilbahnen zwischen 1915 und 1917 abertausend Mal mit Nachschub für die Front bergaufund mit verwundeten Soldaten wieder bergab. Sie waren für den Stellungskrieg im Hochgebirge von größter Wichtigkeit. Entlang der italienischen Frontlinie wurden über 2.000 Drahtseilbahnen mit einer Gesamtlänge von ca. 2300 km Luftlinie gebaut.

Nur dank der fieberhafte Arbeit dieser Ingenieurtruppen war es den Gebirgstruppen überhaupt möglich, lange Monate in extremer Umgebungen zu verbringen, denn eine einzige Seilbahn erledigte jeden Tag die Arbeit von etwa 1.200 Lasttieren.

Foto: Esercito Italiano – Museo storico del 7° reggimento Alpini

Technische Daten ​

Die Drahtseilbahnen hatten ein Laufwerk, das auf einem Tragseil angebracht und von einem umlaufenden Zugseil bewegt wurde. Dieses wurde von einer Antriebsscheibe an der Bergstation betätigt.

Ein Verbrennungsmotor drehte die Antriebsscheibe, zog den Wagen bergauf und bremste ihn während der Talfahrt, während die Spannung der Seile dank einer Reihe von Gegengewichtengewährleistet war.

Etwa hundert Alpini waren mit der Montage beauftragt und die Arbeit ging sehr zügig voran: Sie erforderte ca. 72 Stunden und umfasste den Aufbau der Stationen, die Verankerung der Tragstützen und schließlich das manuelle Abrollen der Seile. Der Transport der Stahlseilbahn erforderte die größte Anzahl von Männern, die im Gänsemarsch über die Wege kletterten.

Die Montage war für die Soldaten sehr riskant, denn sie konnten dabei dem gegnerischen Feuer ausgesetzt sein.

Katzen an der Front gegen die Mäuse in den Gräben

„Es war der 24.10.1916. An jenem Abend hatte ich Wachdienst an der Nachrichtenstelle als man mir mitteilte, dass ich mich umgehend beim Regimentskommando vorstellen sollte. Ich wurde beauftragt, sofort nach Padua zu fahren, um dort Katzen abzuholen und an die Front zu bringen.

Von diesem eigenartigen Befehl überrascht, ließ ich mir die erforderlichen Dokumente für die Reise aushändigen und machte mich, überglücklich, ganz allein und nur mit einem einfachen Stock bewaffnet auf den Weg. Um zehn Uhr abends in Caprile angelangt, wo das Oberkommando stationiert war, erhielt ich die Genehmigung, am darauffolgenden Tag meine Reise in einem Lastkraftwagen fortzusetzen. Die Nacht habe ich dort im Heu, in einer Baracke mit Lasteseln verbracht.

Am Morgen des 25.10. durfte ich, dank der Spezialgenehmigung, in einen Lastkraftwagen einsteigen und erreichte um drei Uhr nachmittags Belluno. Ich erkundigte mich über die Fahrzeiten der Züge, konnte um Mitternacht losfahren und kam schließlich am Morgen des 26. in Padua an. Dann begab ich mich an den Ort, an dem ich die Katzen abholen sollte und lernte dort sehr nette Menschen kennen.

Sie wussten, dass ich aus Mailand war und boten mir an, eine Verspätung zu rechtfertigen, die ich wohl gehabt hätte: Und so konnte ich tatsächlich, ganz unerwartet, gegen Mitternacht nach Hause fahren und zwei Tage bei meiner Familie verbringen. Am Abend des 28.10 fuhr ich dann wieder in Richtung Padua ab, kam am 29. an und präsentierte mich um 9 Uhr am vorgegebenen Ort.

Ich holte die 12 in 3 Körben untergebrachten Katzen ab.

Unterwegs begleitete mich ständig das Miauen der hungrigen Tiere. Nach einer zweitägigen Wallfahrt auf Zügen, Lastkraftwagen und Eseln, kam ich unversehrt im Regiment an und konnte die zum Glück noch lebenden Tiere aushändigen.“

(Il fante Carlo Giussani)

Ph: Collezione Paolo Giacomel

Artillerietrupp

Am 16. April 1916, im Morgengrauen am Tag nach der Offensive auf dem Col di Lana, haben zwei italienische Artillerie-Divisionen, 22 vom Nuvolao bis zum Moe abkommandierte Batterien, den Angriff eingeleitet.

In der Nähe von Prà Pontin, das Joch, das den Monte Pore vom Averau trennt, wurden 2 Kanonen der 3. Haubitzenbatterie 210 sowie die 1. und 3. Batterie des 13. Feldartillerie-Regiments mit jeweils 3 Geschützen in Stellung gebracht.

Die Kanonen der Feldartillerie wurden 75-911 genannt.

Nach dem Einschießen, das diskontinuierlich war, da es nicht als Einleitung des Angriffs wahrgenommen werden sollte, wurden die Gräben und jeglicher Stacheldrahtverhau auf Cima Lana, die Laufgräben B und C, die Maschinengewehrstellungen und der Beobachtungsposten beschossen.

Auch wurde Gegenfeuer gegen die Artillerie in Valparola, Cherz, Pordoi und Corvara abgegeben.

„Die gestrige Bombardierung (16. April, ndr) des Col of Lana Cima und der obere Teil des Tunnels ist jenseits aller gewalttätigen … Gräben, vor allem die des rechten Flügels, sind schwer beschädigt, mehrere Höhen und Tiefen , die vernetzten Teile werden entfernt, Telefonkommunikation wird in 12 Punkten unterbrochen: Wir hatten 3 Todesfälle und 2 schwere Verletzungen. In der Nacht haben wir gearbeitet, um Schützengräben und Vernetzung zu reparieren, aber das wird eine lange Zeit in der Nacht alle 15 Minuten dauern ein Schrapnell brach auf dem Kamm auf dem Kamm aus.“

Bericht der Pustertalabteilung

Sobald die zerstörerische Aktion abgeschlossen war, stellte die Kampagne der beiden Divisionen der beiden Divisionen mit der Konkurrenz der Scheinwerfer alle unterbrochenen Werke unter ihrem Waffenstillstand auf, um die Rückführung zu verhindern, die die Österreicher versuchten.“

Ph: Collezione Francesco Quaglio

Caporale Barbacini und die anderen Handwerker in Prapontin Bereich.

Die Kanonen wurden in die Gabel gelegt, die den Berg Averau und Croda Negra von Pore trennt.

Ph: Collezione Francesco Quaglio

Veranstaltungen und Reenactments

Re-Enactments und Veranstaltungen, die die Zeit der Verwüstung der Dolomiten im Jahr 1918 und darüber hinaus nicht vergessen lassen.

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